Post-COVID-Rehabilitation für ein gutes Leben nach Corona-Erkrankung
- COVID-Folgen können Psyche, Nervensystem, Herz-Kreislauf-System schwer belasten und Schlaganfallrisiko selbst bei leichten Verläufen erhöhen
- Individualisiertes Therapiekonzept am letzten Stand der Medizin beugt Spät- und Langzeitfolgen vor
Husten, Halsschmerzen, Kurzatmigkeit, ein plötzlicher Verlust von Geruchs- und/oder Geschmackssinn – Symptome einer COVID-19-Erkrankung sind mittlerweile bekannt. Weniger bekannt sind die gravierenden Folgen, die eine COVID-19-Erkrankung mit sich bringen kann. Selbst bei leichten Verläufen kann die Krankheit nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organe erfassen und nicht nur psychische Beeinträchtigungen, sondern auch Folgeschäden im Nervensystem oder im Herz-Kreislauf-System verursachen.
Der internationale Gesundheitsdienstleister VAMED hat deshalb in mehreren europäischen Rehabilitationskliniken multidisziplinäre Therapieprogramme entwickelt, die individualisiert und auf dem letzten Stand des medizinischen Wissens auf die verschiedensten Ausprägungen und Folgen einer Infektion mit COVID-19 eingehen. Einer der Pioniere dabei ist die auf neurologische und pneumologische Erkrankungen spezialisierte VAMED Rehaklinik Enns.
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„Wir sprechen noch nicht offiziell von einem Post-COVID-Syndrom, da die Symptome dafür mindestens sechs Monate lang anhalten müssen", sagt Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, wissenschaftlicher Leiter der Rehaklinik Enns. „Aber es bestehen mittlerweile ausreichend Hinweise für dessen Existenz. Daher sind alle Anstrengungen gerechtfertigt, die eine vollständige funktionelle Wiederherstellung und eine Rückkehr in ein Leben nach COVID-19 ermöglichen."
Viele Patientinnen und Patienten fühlen sich laut Lamprecht traumatisiert. Bei einer Studie aus Italien wiesen 87 % der Erkrankten im Nachgang neurologische Symptome auf. Auch ein erhöhtes Schlaganfallrisiko wurde mittlerweile nachgewiesen, ebenso Beeinträchtigungen im Herz-Kreislauf-System, selbst bei vermeintlich leichten Verläufen. „Wichtig ist es für Betroffene und ihre Angehörigen, angesichts dieser Zahlen nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine neurologische oder eine pneumologische Rehabilitation kann helfen, Spät- und Langzeitfolgen von Corona erfolgreich zu behandeln und die Lebensqualität wieder nachhaltig zu verbessern", so der wissenschaftliche Leiter der Rehaklinik Enns.
Die Rehaklinik Enns ist bereits seit vielen Jahren auf die Rehabilitation von neurologischen und pneumologischen Patientinnen und Patienten spezialisiert. In enger Zusammenarbeit mit dem Kepler Universitätsklinikum Linz erfolgt der Wechsel in die Reha oft direkt im Anschluss an die Akutversorgung und ermöglicht den Patienten dadurch, so rasch wie möglich in ihr gewohntes Leben zurückzukehren.
„Zwischen dem Kepler Universitätsklinikum und der Rehaklinik Enns besteht nicht nur eine gelebte Zusammenarbeit in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen, sondern auch eine enge wissenschaftliche Kooperation und ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch. Diese Zusammenarbeit ist nun für die Rehabilitation von Patientinnen und Patienten nach durchgemachter COVID-Erkrankung von besonderer und aktueller Bedeutung", betont Lamprecht, zugleich Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum.
Das erfahrene Klinikteam hat dafür eine passgenaue Post-COVID-Rehabilitation erstellt. Dabei wurden bewährte pneumologischer, kardiologischer, neurologischer und psychosozialer Therapien an die Bedürfnisse der Corona-Erkrankten angepasst. Darunter fallen z.B. die Behandlung des Erschöpfungssyndroms, der sogenannten Fatigue, sowie von Konzentrationsstörungen oder Lähmungserscheinungen. Ergänzt werden diese Methoden durch neue Therapie-Inhalte, die Post-Corona-Patienten zusätzlich helfen. Dazu zählen auch praxisnahe Hilfen abseits der Medizin wie z.B. Beratungen durch Sozialdienstmitarbeitende zu finanziellen Hilfen, wenn Corona-Patienten etwa von Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Die Kosten für das Therapieprogramm trägt – nach erfolgter Untersuchung durch den Lungenfacharzt bzw. nach Genehmigung der Sozialversicherung – die PVA. Damit steht das Angebot allen Kassenpatientinnen und -patienten offen.
VAMED betreibt in vier Ländern 67 Einrichtungen für die Post-Akutversorgung in allen medizinischen Fachrichtungen. Durch einen engen Austausch der mehr als 1.300 Medizinerinnen und Medizinern war es möglich, rasch auf die neuen, spezifischen Rehabilitations-Anforderungen der COVID-19-Patienten zu reagieren und möglichst wohnortnahe ein Therapie-Angebot bereitzustellen.
Neben der Rehaklinik Enns bieten mehrere VAMED Rehabilitationszentren in ganz Österreich und den benachbarten Ländern eine Post-COVID-Rehabilitation an – darunter auch in der Therme Wien Med.
Alle Therapien finden unter Berücksichtigung der geltenden Schutz- und Hygienemaßnahmen statt. Die Patienten sind für die Dauer der gesamten Reha-Maßnahme (drei bis vier Wochen) in Einzelzimmern untergebracht. Mit dem „Intelligenten Kontaktmanagement" (IKM) hat die VAMED in all ihren Reha-Einrichtungen eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um den Patientinnen und Patienten einen sorgenfreien Aufenthalt zu ermöglichen.
Nach dem Leitmotiv: So komfortabel wie möglich, so sicher wie nötig.
Wie kann ich eine Post Corona Reha beantragen
Jeder Post-COVID-Patient hat Anspruch auf eine drei bis vier Wochen dauernde stationäre Rehabilitation (Dauer ist Indikationsabhängig).
1.) Antragsformular
Der Antrag wird über den Hausarzt oder Facharzt gestellt und mit dem Patienten ausgefüllt. Anschließend wird das ausgefüllte Antragsformular vom Arzt an die Versicherung geschickt und beurteilt, ob alle Voraussetzungen für eine Rehabilitation gegeben sind.
2.) Erteilung der Bewilligung
Das ausgefüllte Formular wird von Ihrem Facharzt bestätigt und bei der PVA eingereicht. Sie erhalten von Ihrem Versicherungsträger eine Verständigung, sobald Ihr Antrag bewilligt wurde.
3.) Wir kontaktieren Sie
Nach Erhalt der Bewilligung können Sie den Termin für Ihren Rehabilitationsaufenthalt gemeinsam mit unseren Mitarbeitern der Reservierung vereinbaren. Die Kontaktaufnahme durch die Rehaklinik Enns kann per Telefon oder Post erfolgen.
4.) Einladungsschreiben
Mit Erhalt Ihres persönlichen Einladungsschreibens ist Ihr Rehabilitationstermin für Sie reserviert. Zusätzlich sind darin Informationen wie eine Packliste, Anreiseinformationen und allgemeine Informationen zu Ihren Aufenthalt enthalten.