Ernährung bei Rauchstopp

Ein Grund, der viele Raucherinnen und Raucher vom Rauchstopp abhält, ist eine Gewichtszunahme, die als Folge der Tabakentwöhnung befürchtet wird. Tatsächlich nehmen viele Menschen nach dem Rauchstopp auch an Gewicht zu. Rauchen stellt für unseren Körper eine große Belastung dar, denn der eingeatmete Rauch enthält über 7000 Chemikalien, welche über die Lunge in unseren Blutkreislauf und von da an in alle Organsysteme eindringen und Entzündungen hervorrufen können. Das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt, auf lange Sicht können Krebs und COPD (eine chronische Lungenerkrankung) entstehen. Das Rauchen lässt unseren Blutdruck und unsere Herzfrequenz ansteigen, wodurch mehr Energie verbraucht wird. Bei einer Schachtel Zigaretten pro Tag sind das sogar 300 kcal oder 2 Semmeln Mehrverbrauch.


Während dem Rauchen werden im Gehirn Hormone ausgeschüttet (Dopamin & Serotonin), welche Appetit und Hungergefühl reduzieren. Zusätzlich verändern sich Körperfettverteilung, Darmflora, sowie Geruchs- und Geschmackswahrnehmung. Durch diese Umstellungen kommt es häufig zur Gewichtsabnahme bis hin zu Mangelerscheinungen. Wird das Rauchen beendet normalisieren sich die Stoffwechselvorgänge wieder und es kommt zur Gewichtszunahme, da weniger Energie verbraucht wird.


Daher sollte man auf genügend Vitamine und Nährstoffe achten. Allem voran steht das Vitamin C. Der Bedarf ist bei Rauchern, sowie beim Rauchstopp erhöht, da es als Antioxidans (=Zellschutz) wirkt. Vitamin C-reich sind u.a. Paprika, Hagebutte, Kiwi und Zitrusfrüchte. Ebenso wird Zink eine große Rolle zugeschrieben, da es für die Immunabwehr zuständig ist. Sowohl bei aktiven Rauchern als auch bei Beendigung des Rauchens ist der Bedarf erhöht und kann mit einer ausgewogenen Ernährung inkl. Fisch, Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte wie Käse gedeckt werden. Fisch liefert uns nicht nur Zink, sondern auch essentielle Omega-3-Fettsäuren. Diese schützen unsere Gefäße und sind besonders in Lachs, Hering oder Makrele, aber auch in pflanzlichen Produkten wie Rapsöl, Leinöl, Leindotteröl, Hanföl und Nüssen enthalten. Ein häufiger Mangel besteht zudem bei Folsäure, die am häufigsten in grünem Blattsalat und Kohlgemüse zu finden ist. In Vollkorngetreide, Sojabohnen und Orangen ist ebenfalls eine nennenswerte Menge Folsäure enthalten.


Bitterstoffe können die Entgiftungsorgane Leber, Niere und Darm unterstützen. Diese sind u.a. enthalten in Rucola, Sellerie, Fenchel oder Gewürzen wie Kurkuma und Ingwer, welche zusätzlich entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stimulieren.

Um der Obstipation (Verstopfung) in Folge des Rauchstopps entgegenzuwirken, sollte der Ballaststoffanteil in der Nahrung erhöht werden. Vermehrt sollte man daher auf Obst, Gemüse oder Vollkornbrot zurückgreifen und etwa zwei Liter Wasser täglich trinken, um die Darmtätigkeit anzuregen. Bewegung oder Bauchmassagen wirken ebenfalls verdauungsfördernd.


Die Ernährung übt einen positiven Einfluss auf den Rauchstopp aus. Daher nehmen die Diätologinnen eine tragende Rolle im Raucherentwöhnungsprogramm der Rehaklinik Enns ein und beraten die Patientinnen und Patienten in Hinsicht auf deren Ernährungsgewohnheiten.


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